Wolfdietrich Schnurre

deutscher Schriftsteller; Mitgründer der "Gruppe 47"; Werke u. a.: "Sternstaub und Sänfte", "Kassiber", "Man sollte dagegen sein", "Als Vaters Bart noch rot war. Ein Roman in Geschichten", "Ein Unglücksfall"

* 22. August 1920 Frankfurt/M.

† 9. Juni 1989 Kiel

Herkunft

Wolfdietrich Schnurre war Sohn eines Naturwissenschaftlers aus Frankfurt, der 1928 als Stadtbibliothekar nach Berlin ging. Er wuchs im Nordosten Berlins auf, wo er menschliche Not, politische Unruhen, Streiks erlebte. Er nannte das Jahr 1928 sein zweites Geburtsdatum.

Ausbildung

Nach Volksschule und Gymnasium nahm er 1939-45 als Soldat am Krieg teil ("Sechseinhalb sinnlose Jahre... auf unseren Koppelschlössern die Lästerung: 'Gott mit uns'..."), zuletzt in einer Strafkompanie. Das Jahr 1945 war wieder eine entscheidende Zäsur in seinem Leben, die er erneut als eine Art Geburt bezeichnet hat. Im April 1945 nach Westfalen geflüchtet, kehrte er im Herbst des Jahres in den Osten Berlins zu seinem Vater zurück.

Wirken

Er wurde 1946 Redaktionsvolontär bei Ullstein, zog nach dem Verbot des sowjetischen Kulturoffiziers, für westliche lizensierte Blätter zu schreiben, in den Westen der Stadt und arbeitete für die "Neue Zeitung" sowie als Theater- und Filmkritiker bei ...